Der schwarze Fluss

 

Der Tropenregen ist vorbei

Der Urwaldriese weint

Seine Tränen speisen den schwarzen Fluss

der sich mit dem Meer vereint

 

Ein Stück Treibholz wartet am Rand

allein und unerkannt

wartet, dass der Fluss es nimmt

So ist es ihm bestimmt

 

Einst war an der Quelle noch Licht

Es erinnert sich nicht

Dann sang das Wasser ein sanftes Lied

zum Abschied

 

Das Treibholz war ein starker Baum

Eine Würgefeige erstickte den Traum

Sie hat es zu sehr umworben

Da ist es langsam gestorben

 

Es ist auf dem Weg zum Ozean

Eilig und wie im Fieberwahn

will es Frieden finden

und im Nichts verschwinden

 

Doch die Wellen werfen das Holz zurück

Die Strömung des Flusses schiebt ein Stück

Ein ewiger Kreislauf, Atemnot

Es kommt nicht raus

Ein und aus, ein und aus

Leben und Tod, Leben und Tod